Material
Welcome to the ‘Making teachers EU sustainably competent (MakEUs)’ project materials page.
All materials that we make available here will be tested, evaluated and further developed during the course of the project in dialogue with the scientific advisory board and in the sense of an Educational Design Based Research approach (EDBR) with students in various courses and then updated and expanded accordingly on this page.
The materials provided can be used under the following licence conditions in the sense of Open Educational Resources.
Nachfolgend wird die erste Version des Selbstlernmaterials für interessierte Personen vorgestellt, die sich mit MakEUs und seinen Inhalten beschäftigen wollen. Dieses Material soll im Schuljahr 2025/2026 von einer kleinen Gruppe von Lehrkräften getestet werden. Eine überarbeitete Version wird im Februar 2026 vorgelegt. Die Materialien sind über die Homepage des Projektes einsehbar.
Das Projekt „Making teachers EU sustainably competent (MakEUs)“ zielt darauf ab, Lehrkräfte zu befähigen, die Nachhaltigkeitspolitik und -praxis der Europäischen Union (EU) durch innovative Methoden und Umgebungen in den Unterricht zu integrieren. MakEUs befasst sich insbesondere mit der dringenden Notwendigkeit eines sozial-ökologischen Wandels, indem Lehrkräfte darin geschult werden, Makerspaces als dynamische, erfahrungsorientierte Lernumgebungen zu nutzen. Es hebt die Rolle der EU als Akteurin des Wandels hervor, vor allem durch den Europäischen Green Deal, und fördert die aktive Beteiligung der Lernenden an den Bemühungen um Nachhaltigkeit.
Nachfolgend präsentieren wir Ihnen wichtige Grundlageninformationen verbunden mit Zielstellungen und Aufgabenstellungen, mit denen Sie in die Lage versetzt werden sollen, eigene Making-Projekte in diesem Bereich anzustoßen. Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich zu einer unserer Fortbildungen an. In diesen Fortbildungen gehen wir vertieft auf die jeweiligen Themen ein. Zudem erhalten Sie vollständigen Zugriff auf die innerhalb des Projekts entwickelten Materialien und können die Mobilen Maker Boxen zum Einsatz in Ihrer Klasse entleihen.
Nun aber zunächst viel Spaß beim Lesen!
Entlang dieses Moduls kannst du deinen eigenen Projektplan erstellen. Es werden sowohl Tooltips als auch Templates zur Verfügung gestellt. Außerdem erfährst du, was ein Projektplan beinhalten sollte.
Hinführung
Wie funktioniert die Europäische Union? Welche Rolle spielt der European Green Deal in der europäischen Nachhaltigkeitspolitik? Und wie lassen sich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und politische Bildung mit diesen Themen im Unterricht umsetzen? Unser Basismodul gibt Lehramtsstudierenden und Lehrkräften in sechs Bausteinen eine praxisnahe Einführung.
Junge Menschen in Europa sehen sich mit einer Vielzahl globaler, sozio-ökologischer Herausforderungen konfrontiert – von der Klimakrise bis hin zu Fragen sozialer Gerechtigkeit, wobei gerade Klimafragen für viele junge Menschen eine besondere Bedeutung haben (Albert et al., 2019). Jugend-Studien (vgl. u. a. Albert et al./Shell Jugendstudie; Studie „Zukunft? Jugend fragen! – 2021“ von BMUV und Umweltbundesamt; Studie „Junges Europa 2022“ der TUI-Stiftung) zeigen, dass “Umwelt- und Klimaschutz weiterhin zu den wichtigsten gesellschaftlichen Themen für junge Menschen zählen [und] Sorgen um die Umwelt und das Klima […] Zukunftsperspektiven, Lebensgefühl und Gerechtigkeitsempfinden junger Menschen [belasten]“(BMUV & Umweltbundesamt, 2021).
Aus diesem Grund engagieren sich viele Jugendliche aktuell aktiv für Klima- und Umweltschutz. Dies zeigen sowohl das Beispiel Fridays for Future als auch die Tatsache, dass nicht zuletzt die Jugendlichen dazu beigetragen haben, dass das Bundesverfassungsgericht das Klimaschutzgesetz 2019 in Teilen nicht mit den Grundrechten vereinbar erklärte (Bundesverfassungsgericht Beschluss vom 24. März 2021 – 1 BvR 2656/18, 1 BvR 288/20, 1 BvR 96/20, 1 BvR 78/20), sehr deutlich. Dass hier nicht nur eine hohe individuelle Verantwortung besteht, der sich die Jugendlichen der Studie “Junges Europa 2022” der TUI-Stiftung zufolge durchaus bewusst sind, sondern vor allem auch die Notwendigkeit einer entsprechenden Prozesssteuerung durch politische Akteure gesehen wird, zeigen allerdings nicht nur diese Engagementbeispiele, sondern auch die Tatsache, dass sich über 70 % der Jugendlichen in Umweltfragen von der Politik im Stich gelassen fühlen (Albert et al., 2019). Dies führt nicht nur zu einem Gefühl der Machtlosigkeit, sondern kann auch das politische Interesse und das gesellschaftliche Engagement junger Menschen mindern (Foa & Mounk, 2019).
Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, jungen Menschen ein fundiertes Verständnis für politische Entscheidungs- und Handlungsstrukturen zu vermitteln und ihnen an konkreten Beispielen aufzuzeigen, wie sich politische Akteure in gesellschaftliche Transformationsprozesse einbringen. Da in Zeiten der Polykrise (Tooze, 2022) gerade der internationalen Zusammenarbeit zur Entwicklung von Lösungsansätzen im Umgang mit globalen Herausforderungen wie der Klimakrise eine verstärkte Bedeutung zukommt, stellt die EU hier ein gutes Beispiel eines solchen Akteurs dar. Die EU setzt mit Initiativen wie dem European Green Deal wichtige Impulse und kann als Anlass dienen, Lernende an politische Entscheidungsprozesse in der EU heranzuführen und gleichzeitig Kompetenzen zu vermitteln, sich an politischen und gesellschaftlichen Diskursen beteiligen zu können sowie Nachhaltigkeitsstrategien und Lösungsansätze in ihrem konkreten Umfeld zu entwickeln (vgl. González-Pérez & Ramírez-Montoya, 2022; González-Salamanca et al., 2020).
Diese Perspektiven finden sich auch in (bildungs-)politischen Rahmenpapieren, die u.a. die Bedeutung einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Politischer Bildung / Citizenship Education hervorheben. Auf internationaler Ebene sind dies z. B. die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit den 17 Sustainable Development Goals (UN, 2015), das UNESCO Weltaktionsprogramm „BNE 2030“ (UNESCO, 2020) und der Referenzrahmen des Europarates “Kompetenzen für eine demokratische Kultur” (Europarat 2023). Für den deutschen Kontext sind insbesondere der Nationale Aktionsplan BNE (Nationale Plattform BNE & BMBF, 2017), in dem schulische Bildung eines der zentralen Handlungsfelder darstellt, sowie die KMK-Erklärungen zu Demokratiebildung (2018) und zu BNE (2024) sowie in Baden-Württemberg die Leitperspektive BNE in den Bildungsplänen (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, 2023a) und der Leitfaden Demokratiebildung (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, 2023b) zu nennen.
Entsprechend dieser gesellschafts- und bildungspolitischen Entwicklungen müssen junge Menschen dazu befähigt werden, komplexe Herausforderungen zu verstehen, politische Entscheidungsprozesse kritisch zu hinterfragen und sich in diese Entscheidungsprozesse mit eigenen Lösungsansätzen einbringen zu können. In Lehr-Lern-Prozessen muss somit darauf geachtet werden, Themen rund um Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit nicht nur mit einem Fokus auf kognitiven Wissenszuwachs zu vermitteln, sondern die Schülerinnen und Schüler auch zu kritischem Denken, systemischer Reflexion und aktivem Engagement zu befähigen (González-Salamanca et al., 2020; Kenner & Nagel, 2022). Gerade im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung halten wir es für wichtig, eine Entpolitisierung von Bildungsprozessen, die gerade durch ein rein auf WIssensvermittlung abzielendes Lehr-Lerngeschehen befördert würde (Weselek, 2022; Taube, 2022), zu vermeiden und Lehrkräfte zu befähigen, Schülerinnen und Schülern authentische Lernumgebungen anbieten zu können, in welchen diese eine möglichst hohe Selbstwirksamkeit erleben können (Bergmüller & Taube, 2023).
Hier setzen das Projekt „Making teachers EU sustainably competent (MakEUs)“ und die in diesem Projekt entwickelten Materialien an. Es wird darauf abgezielt, Ihnen als (angehende) Lehrerinnen und Lehrer zu zeigen, wie Sie die Nachhaltigkeitspolitik der EU mit innovativen Methoden in den Unterricht integrieren können. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Nutzung von (mobilen) pädagogischen Makerspaces als dynamischer, erfahrungsorientierter Lernumgebung.
Mit Blick auf diese Zielsetzung werden in diesem einführenden Basismodul nun zum einen die Geschichte der EU, ihre Struktur und Funktionsweise sowie Programme wie der European Green Deal vorgestellt. Zum anderen wird in konzeptionelle Ansätze von BNE und Demokratiebildung eingeführt, welche die didaktische Basis für die in MakEUs entwickelten Lernumgebungen und Materialien darstellen werden.
Lernziele und Kompetenzen
Das hier vorliegende Basismodul zielt darauf ab, für die Möglichkeiten und Bedeutung sozial-ökologischer Transformationsprozesse zu sensibilisieren und sowohl fachliche als auch methodische und didaktische Grundkompetenzen zu vermitteln.
Dies meint konkret: Nach der Auseinandersetzung mit den Inhalten und Materialien dieses Basismoduls sollten Sie:
– die Funktionsweise und Governance-Mechanismen der EU verstanden haben.
– zentrale Aspekte der Nachhaltigkeitsstrategien der EU kennen.
die zentralen Regelungen des European Green New Deals benennen können.
– erklären können, was mit Nachhaltigkeit und nachhaltiger Entwicklung gemeint ist.
– zentrale Stationen der Entwicklung von Nachhaltigkeit als bildungspolitischer Leitperspektive kennen.
– zentrale Zielsetzungen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie politischer Bildung erfasst haben und diese mit didaktischen Prinzipien von BNE in Beziehung setzen können.
– verschiedene Kompetenzen benennen können, die mit BNE als politischer Bildung angebahnt werden sollen.
Reflexionsaufgaben
Recherchieren Sie auf der UNESCO- und der BMBF/BNE-Seite, welche Kernziele BNE verfolgt. Erstellen Sie eine Stichwortliste mit zentralen Zielen und ordnen Sie diese den Unterrichtsfächern zu, in denen Sie Anknüpfungspunkte sehen.
Formulieren Sie drei Leitfragen zu einem frei gewählten Nachhaltigkeitsthema, die kritisches Denken und Reflexion fördern.
Entwerfen Sie ein Fachnetzwerk (z. B. Tabelle), in dem Sie darstellen, wie ein von Ihnen frei gewähltes Thema in mindestens drei Schulfächern aufgegriffen werden könnte.
Entwickeln Sie eine max. 300 Wörter umfassende Zusammenfassung, die Sie zu den Zielsetzungen des Green New Deal an die Hand geben könnten.
Aufgabe: Erstellen Sie ein kurzes Rollenspiel-Szenario: Schüler:innen übernehmen die Rollen von EU-Parlament, Kommission und Mitgliedstaaten und diskutieren ein Green-Deal-Ziel.
Materialien zu Making-Bildung in der Schule
Jahresbericht der KMK zur Bildung in der Digitalen Welt
Vuokari, R., Ferrari, A., & Punie, Y. (2019). Makerspaces for Edcuation and Training. Exploring future implications for Europe. JRC Science for Policy Report.
Was ist Pädagogisches Making?
https://zsl-bw.de/,Lde/startseite/lernen-ueberall/3d_erleben_making
Tewes, J. & Boveland, K. (2023). Zusammen.machen – Schulen bei der Einrichtung eines Makerspace systemisch unterstützen. Ein Praxisbericht aus prozessbegleitender Perspektive zur Implementierung von „Makerhubs“ an elf Schulen in Hamburg. Medienpäadagogik, 56,
https://doi.org/10.21240/mpaed/56/2023.12.05.X
#wirfürschule – Maker Space – Tipps, Tricks und Erfahrungsberichte. Lernen im Raum der Zukunft.
Das Projekt MakEUs verbinden wir mit dem Ansatz CLIL – Content and Language Integrated Learning. Im Zuge der Umsetzung in der Schule soll damit die Möglichkeit geschaffen werden, Sprachkenntnisse in der praktische Anwendung zu erwerben bzw. zu vertiefen.
Unter CLIL versteht man die Verwendung der Fremdsprache zur integrativen Vermittlung von Lehrinhalten und Sprachkompetenz außerhalb des Sprachunterrichts unter Einbindung von Elementen der Fremdsprachendidaktik. Was wir darunter verstehen und wie wir es in diesem Projekt einbinden können Sie dem hier zur Verfügung gestellten Material entnehmen.
CLIL verbindet damit Fach- und Sprachenlernen: Schüler:innen erwerben naturwissenschaftliches, historisches oder gesellschaftliches Wissen, während sie gleichzeitig ihre Fremdsprachenkompetenz ausbauen. Der Ansatz wird in vielen europäischen Ländern eingesetzt und gilt als besonders motivierend, da er authentische Kontexte für Sprache schafft. Für die Lehrkräftebildung bedeutet CLIL eine doppelte Herausforderung: Fachliche Sicherheit und sprachdidaktische Kompetenzen müssen zusammenkommen. Policy-Dokumente der EU sowie empirische Studien geben einen Überblick über Chancen, Grenzen und erfolgreiche Implementationsbeispiele.
Lernziele und Kompetenzen
– kennen der Grundprinzipien von CLIL
– können Konzepte wie den „4Cs-Ansatz“ (Content, Communication, Cognition, Culture) auf Nachhaltigkeitsthemen übertragen.
– entwickeln Kompetenzen, einfache Making-Projekte sprachlich so zu strukturieren, dass Schüler:innen parallel Fachwissen und Sprachkenntnisse erwerben.
– können geeignete englische Schlüsselbegriffe zum Green Deal und zu BNE auswählen und in Unterrichtsszenarien integrieren.
– reflektieren mögliche Herausforderungen (z. B. Sprachbarrieren, Fachterminologie) und entwickeln Strategien zum Umgang damit.
Reflexionsaufgaben
Bearbeiten Sie das Arbeitspaket des Goethe-Instituts zu „CLIL – Eine Einführung im Überblick“. Erstellen Sie ein Mindmap zu den wichtigsten Charakteristika von CLIL.
Welche Kompetenzen benötigt eine Lehrkraft für den CLIL-Unterricht? Erstellen Sie eine kurze Zusammenfassung auf der Grundlage des Artikels von Leisen (2015).
Formulieren Sie für ein Nachhaltigkeitsthema eine Unterrichtsaufgabe auf Englisch.
Erstellen Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung auf Englisch (max. 6 Schritte) für Ihr geplantes Making-Projekt.
Recherchieren Sie mindestens zehn englische Schlüsselbegriffe zum Thema „Energie und Nachhaltigkeit“ und bereiten Sie diese als Vokabelliste mit Definitionen auf.
Schreiben Sie ein kurzes Reflexionsprotokoll (ca. ½ Seite) über mögliche sprachliche Hürden im Projekt und wie Sie diese im Unterricht überwinden könnten.
Materialien zur Einführung in die Methode
Goethe-Institut e.V. (Hrsg.). (2023). CLIL – eine Einführung im Überblick (Deutsch, Englisch, Französisch).
Überblick über CLIL (Definition, Zielgruppe, Empfehlungen) inkl. deutscher Adaption „CLILiG“
Josef Leisen (2015), Lehrerkompetenzen für den CLIL-Unterricht. Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht 20: 2, 29-37.
Anforderungen an Lehrkräfte im CLIL, Aufgabenbereiche, Notwendige Kompetenzen, Modell der Lehr-Lern-Prozesse
Josef Leisen (2015), Planung von CLIL-Unterricht. Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht 20: 2, 45-58.
CLIL Leitlinien, Merkmale guten CLIL-Unterrichts, Unterrichtsplanung mit Beispielen
Materialien zur Vertiefung
Ohlberger, S. & Wegner, C. (2018). Bilingualer Sachfachunterricht in Deutschland und Europa: Darstellung des Forschungsstands. Herausforderung Lehrer*innenbildung – Zeitschrift Zur Konzeption, Gestaltung Und Diskussion (HLZ), 1(1), 45–89
Überblick Forschungsstand & Forschungslücken CLIL
https://www.herausforderung-lehrerinnenbildung.de/index.php/hlz/article/view/2390/2386
Kultusministerkonferenz. (2013). Konzepte für den bilingualen Unterricht – Erfahrungsbericht und Vorschläge zur Weiterentwicklung.
Begriffsbestimmung (S.3), Didaktische Prinzipien (S.7-8), Umsetzungsformen (S.8-9), Unterstützende Maßnahmen (S.17-18)
Mehisto, P. (2012). Criteria for Producing CLIL Learning Material.
Beispiele und theoretische Ansätze zur Erstellung von CLIL-Materialien
